Rektusdiastase - Bauch- und Brustatmung

Was ist der Unterschied zwischen Bauch- und Brustatmung?

Frau in der Brustatmung mit weit geöffnetem Brustkorb

Es gibt 2 Möglichkeiten zu atmen: Bauchatmung oder auch Zwerchfellatmung und die Brustatmung. Die Bauchatmung ist gut für das zwischen den geraden Bauchmuskeln verlaufende Bindegewebe (lat. Linea alba/Linea arcuata), die Brustatmung nicht! Wenn Du in die Brust atmest ziehst Du beim Einatmen die Bauchmuskeln hinein. Das tun wir z. B. häufig wenn wir „inhalieren“. Beim darauffolgenden Ausatmen presst Du den Bauch hinaus und übst aktiv Druck auf Dein Bindegewebe aus. Dieser mit jedem Atemzug wiederkehrende Druck kann eine Rektusdiastase verursachen oder verschlimmern!

 

Wenn Du jedoch in den Bauch atmest geht die Bauchmuskulatur mit jedem Luftholen passiv nach vorne. Das ist eine „weichere“ Form der Atmung und vermeidet Druck auf das Bindegewebe. Diese Form der Atmung nutzen wir unbewusst wenn unser Körper entspannt ist, z. B. beim Sitzen oder Schlafen. Alle Babys atmen auf diese Art und Weise. Beim darauffolgenden Ausatmen kannst Du Deine Muskeln aktiv zur Wirbelsäule ziehen und so die Ausatmung durch die Anspannung der Bauchmuskeln unterstützen. Stell Dir dafür vor, dass Du einen Luftballon im Bauch hast. Du bläst mit dem Einatmen durch die Nase den Ballon auf. Dein Bauch weitet sich und wird größer. Mit dem Ausatmen durch den Mund ziehst Du anschließend Deinen Bauchnabel Richtung Wirbelsäule. Dadurch erhöhst Du das Bewusstsein für Deine Bauchaktivität und stärkst Deine Bauchmuskeln bei jedem Atemzug. Vorausgesetzt die Muskelbäuche liegen nah beieinander!

Frau die einen Luftballon vor ihren Bauch hält

Bei der Bauchatmung wird ein geringerer Anteil der Atemmuskulatur aktiviert und damit weniger Energie verbraucht als bei der Brustatmung. Gleichzeitig nutzt die Bauchatmung das gesamte Lungenvolumen, was eine höhere Sauerstoffaufnahme ermöglicht. Mehr Sauerstoff bedeutet mehr Energie und in Folge erhöhte Stressresilienz sowie schnellere Entspannung. Der Blutdruck wird gesenkt, die Verdauung angeregt und durch den Unterdruck im Bauchraum der venöse Rückstrom gefördert. Die Bauchatmung wird auch mit schnellerer Heilung, Gewichtsreduktion, Konzentrationsfähigkeit und Giftstoffabbau in Verbindung gebracht.

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