Rektusdiastase durch Schwangerschaft

Wie kann eine Schwangerschaft zu einer Rektusdiastase führen?

Eine Schwangerschaft ist die häufigste Ursache für eine Rektusdiastase bei Frauen.

 

Eine im September 2016 im British Journal of Sport Medicine veröffentlichte norwegische Studie mit 300 Erstgebärenden hat ergeben, dass 33,1 % der Frauen in der 21. Schwangerschaftswoche eine Rektusdiastase hatten. 60 % der Frauen wiesen 6 Wochen nach der Entbindung eine Rektusdiastase auf. 45,4 % der Studienteilnehmerinnen noch nach 6 Monaten und 32,6 % noch 1 Jahr post partum. Alter, Gewicht, Art der Entbindung oder Geburtsgewicht des Kindes hatten u. a. keinen Einfluss auf die Diastasehäufigkeit.

 

Die wachsende Gebärmutter in der Schwangerschaft übt dauerhaften Druck auf die Organe des Bauchraums und die Bauchwand aus. Der Bauch wölbt sich um Platz für den Fötus zu schaffen. Der innerhalb kurzer Zeit ansteigende Druck führt zur Dehnung des zwischen den geraden Bauchmuskeln liegenden Bindegewebes.

 

Es ist jedoch mehr als nur der wachsende Bauch, der auf das Bindegewebe einwirkt. Die für die Schwangerschaft und Entbindung erforderlichen Hormone Relaxin und Progesteron haben zur Folge, dass sich im gesamten Körper alles entspannt, weicher wird und sich dehnt. Das Bindegewebe erhält plötzlich eine neue Elastizität. Wenn bereits eine Rektusdiastase vorhanden war, wird diese mit jeder Schwangerschaft größer und Schwangerschaftsbeschwerden schlimmer.

 

Kommt dann noch die Krafteinwirkung durch eine vaginale Entbindung oder die Durchtrennung des Bindegewebes bei einem Kaiserschnitt hinzu, ist es nicht verwunderlich, dass viele Frauen unter einer Rektusdiastase und deren Auswirkungen leiden. Typische Anzeichen sind u. a. der Mama-Bauch, ein hervorstehender Bauchnabel, Rückenschmerzen, Beckenbodenschwäche und Verdauungsprobleme.

3 schematische Darstellung des Abdomens 1. mit geschlossener Rektusdiastase 2. mit Rektusdiastase in der Schwangerschaft 3. mit Rektusdiastase nach der Schwangerschaft

Ist eine Rektusdiastase in der Schwangerschaft notwendig?

Nein! Die Gebärmutter kann sich zu ihrer vollen Größe entfalten und die Bauchmuskulatur kann sich dehnen, ohne sich zu trennen. Die geraden Bauchmuskeln haben die Aufgabe den Rücken und die Organe des Bauchraums zu schützen/zu stützen. Wenn sie getrennt sind, dann können sie diese Aufgabe nicht erfüllen.

 

In der Schwangerschaft bedeutet das, dass die Bauchmuskulatur die Gebärmutter nicht in der richtigen Position halten kann und diese nach vorne gegen das schwache Bindegewebe kippt. Der Gebärmutterhals wird dadurch seitliche abgewinkelt, was einen Umweg für das Baby bedeutet und zu einem größeren Schwangerschaftsbauch führen kann. Je enger und stärker die Muskeln zusammenstehen, desto besser sind die Voraussetzungen für eine natürliche Geburt und desto geringer die Wahrscheinlichkeit von Geburtsverletzungen und Schwangerschaftsbeschwerden.

Schwangere Frau mit großem Babybauch

Mit der Tupler Technik® in der Schwangerschaft kannst Du dafür sorgen, dass die Rektusdiastase sehr klein bleibt oder sogar ganz vermieden wird! Das bedeutet:

  • Unterstützung bei der Geburt, 
  • schneller ein flacherer Bauch nach der Entbindung, 
  • ein gestärkter Rücken sowie
  • durch korrektes Pressen ein geringeres Senkungs-/Prolapsrisiko.

Warum ist es wichtig die Rektusdiastase vor einer (weiteren) Schwangerschaft zu schließen?

Wenn die geraden Bauchmuskeln ihre Aufgabe den Rücken und die Gebärmutter zu schützen/zu stützen durch ihre Trennung nicht mehr erfüllen können, können Konsequenz u. a. sein:

Schwangere Frau mit Hand auf dem Rücken aufgrund Rückenschmerzen
Großer Schwangerschaftsbauch mit hervorstehendem Bauchnabel und Dehnungsstreifen
  • Rücken- und Hüftschmerzen,
  • größerer Schwangerschaftsbauch,
  • Dehnungsstreifen,
  • hervorstehender Bauchnabel,
  • verstärkte Allgemeinbeschwerden,
  • verlangsamte Muttermundöffnung,
  • erschwerte vaginale Entbindung,
  • schlechtere Bauchpresse und schnellere Ermüdungserscheinungen,
  • Geburtsverletzungen wie z. B. Dammriss oder Dammschnitt,
  • Zangen- und Saugglockengeburten,
  • erhöhtes Kaiserschnittrisiko,
  • Risiko auf wieder Öffnung der Nähte nach einem Kaiserschnitt,
  • Beckenbodenschwäche wie z. B. Inkontinenz, gesteigertes Senkungs- und Prolapsrisiko,
  • Hämorrhoiden.

Mit jeder (weiteren) Schwangerschaft vergrößert sich eine vorhandene Rektusdiastase, sodass sich die daraus ergebenden Probleme und Risiken verstärken!

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